Real Life.

Samstag, 22. September 2012

-Rückblicksbrief-

Ich habe mich eigentlich nie wirklich dick gefühlt glaube ich, ich war zufrieden.
Ich habe im Januar 2O11 angefangen zu Bloggen und bin dann nach und nach auf andere Blogs gestoßen, viele schrieben über das abnehmen,hungern etc.
Ich fand es interessant und wollte ausprobieren, dazugehören (Sommer 2O11 ). Ich suchte mir viele Tipps und Erfahrungen und begann von Heut auf Morgen. Ich fing an Kalorien zu zählen und aß weniger. Nach und Nach wurde das Essen weggelassen. Ich verlor Gewicht, ich wurde leichter aber das reichte mir nicht. Ich wollte plötzlich toll sein. Ich fing an zu erbrechen, es gab mir ein Gefühl von Geborgenheit und Liebe, etwas was ich nicht von meinen Eltern bekam.
Ich war frei.Glücklich. Man sah mich an.

Im August also nur ca. 2-3Monate später hatte der Vater von meiner Besten Freundin Geburtstag, ich war auch dort. Sah das viele Essen und hatte mir schon Tage vorher Gedanken gemacht. Plötzlich war mir alles egal ich aß und aß und aß. - Einmal wird es ja wohl nicht so schlimm sein. Aber das war es, mir wurde total schlecht ich legte mich ins Bett und rannte zum Klo alles kam wieder hoch ohne das ich es wollte. Es war einfach zuviel für meinen Körper. Ab da war die ganze Arbeit verloren. Ich nahm zu, +2kg, +5kg. 68. Ich muss wieder anhalten! Ich versuchte alles aber es funktionierte nichts mehr. Ich war verloren. 70. Hilfeee.!
75. Seit Monaten schwanke ich zwischen 73-75. Ich ekel mich vor mir selbst. Aber ich kann es nicht ändern, irgendwas hält mich fest.

Ich fing zwischenzeitlich wieder mit dem Ritzen an.
Nicht viel aber es gab mir ein Gefühl was ich verloren hatte.

Im März 2O12 bin ich zum Arzt gegangen weil mir keiner glauben wollte wie schlecht es mir ging. Keiner wollte mir glauben was passiert war. Meine Mutter lachte mich aus und meinte ich spinne total. Ich war ganz allein. Keiner verstand mich, außer die Blogger. Aber sie reichten nicht.
Die Ärztin sagte sofort das ich in eine Essstörung gerutscht sei & sie hat mich so oft gelobt das ich den Schritt zu ihr gewagt habe..Sie schickte mich zu einer Psychotherapeutin und zu einer Ernährungsberaterin.

Als ich im April das erste Mal bei der Therapie war wollte ich das meine Mutter mich begleitete. Ich glaube sie hatte immer noch nicht ganz verstanden was passiert war. Sie machte auch nicht bei der Stunde mit, sie fing an zuweinen bevor es überhaupt los ging. Ich stelle von Anfang an fest, hier ist es gut. Ich war mir trotzdem etwas unsicher ob es das richtige sei, ob ich es wirklich wollte..
Bei der Ernährungsberaterin war ich zwei Mal und dann noch bei einer Anderen, sie halfen mir nicht wirklich..
Ich fand meinen eigenen Weg zurück zum Essen..

Mittlerweile esse ich wieder normal, ritze und erbreche nicht mehr. Ich habe meine Probleme in den Griff bekommen. Meine Eltern geben mir viel Liebe und Geborgenheit, alles ist Anders.
Ich bin viel Selbstbewusster geworden, ich kann mich durchsetzen ich sage meine Meinung.

Trotzdem ist der Gedanke an das Hungergefühl immer noch nicht ganz weg & es gibt auch Tage wo ich es noch versuche, ich weiß nicht ob dieser Gedanke mich nun immer verfolgen wird. Ich weiß nur das ich ihn steuern kann, ich kann ihn unterbrechen. Nur will ich das für immer?


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